Lauenburger Handballer gewinnen Heimspiel gegen den TuS aus Lübeck; es gibt eine Hallenklingel
Liebe Handballfans,
ENDLICH wieder Herrenhandball in der Hasenberghalle. Knapp 18 Monate ist es her, dass die erste Herrenmannschaft ein Heimspiel austragen konnte.
Da ist es nur verständlich, wenn der ein oder andere der Aktiven etwas nervöser zur Halle kam als üblich. Die Vorfreude und die Anspannung waren riesig, aber die zahlreich in der Halle erschienenen Fans kamen voll auf ihre Kosten. Es sollte sich ein schnelles und packendes Spiel entwickeln, das sicherlich dafür sorgt, dass beim nächsten Heimspiel noch mehr Fans in die berüchtigte Hasenberghalle marschieren.
Erst einmal die Sideshow: 128 Zuschauer sollen laut offiziellem Bericht in der Halle gewesen sein. Die neu eingeführte digitale Hallenglocke, die verspätet eintreffende Fans noch die Möglichkeit bieten sollte, auf sich aufmerksam zu machen (die Halle soll nach Beendigung der 3G-Kontrolle immer geschlossen werden, damit kein Zuschauer ohne Kontrolle die Halle betreten kann) klingelte knapp 1400 Mal, wobei ich persönlich mir nicht erklären kann, wie es zu dieser Differenz der Zahlen kommen konnte. Hut ab vor Sabrina und Anni, die das ständige Läuten der Klingel beim Ein- und Austreten der Fans stoisch über sich ergehen ließen, aber Sicherheit wird bei uns nun einmal großgeschrieben!
Nun zum Spiel: Die Lübecker kamen als Favoriten zu uns in die Halle, da die Testspielergebnisse gegen höherklassige Mannschaften im Vorfeld für Aufsehen gesorgt haben. Einige Gegner aus der Schleswig-Holstein-Liga wurden von der Truppe aus der Trave-Stadt geschlagen, sodass das Trainergespann Mahnecke und Krause von einer leichten Favoritenrolle der Gegner sprachen. Die beiden sind ausgewiesene Trainerfüchse, weshalb ich auf diese Einschätzung eh nicht viel gegeben habe, allzu gerne wird die Favoritenrolle ja im heutigen Spitzensport an den Gegner gereicht, um den Druck ein wenig vom eigenen Team zu nehmen.
Der Ausfall von Fabian (Fuß-OP) und Björn im Tor (man munkelt etwas von einem Jagdunfall) waren zwar länger bekannt, aber deshalb nicht minder schwerwiegend für die personell weiter dünn besetzte Mannschaft von der Elbe.
Von Beginn an entwickelte sich ein enges Spiel. Vom 1:1 in der zweiten Spielminute bis zum 9:9 in Spielminute 20 sahen die euphorischen Fans ein ausgeglichenes Spiel mit vielen Führungswechseln. Bei den Gästen überragte der Spieler Jetalong Khotsakit (insgesamt 9 Tore), der sowohl von rechts außen als auch als 7m Schütze seine Würfe immer wieder im Kasten von Pierre unterbrachte.
Aufseiten der Elbstädter drehte in der ersten Halbzeit vor allem Pascal „Kalle“ Drewing, mein alter Bankberater, voll auf und warf alleine in den ersten 7 Minuten 4 Tore aus dem Feld. Die Lauenburger zeigten sich variabel und konzentriert im Angriff, in der Deckung fehlte vor allem in den ersten 30 Minuten noch der volle Zugriff auf die agilen Marzipanfans. Niklas Krüger und Daniel sorgten mit sehenswerten Toren für eine 13:11 Führung zur Halbzeit.
Nach der Halbezeit konnten die Fans dann eine Leistungsexplosion unseres Torwarts bewundern. Das Lauenburger Eigengewächs Pierre sorgte mit zahlreichen fantastischen Paraden dafür, dass die Führung der Lauenburger nicht mehr schrumpfte und sogar weiter ausgebaut werden konnte. In Minute 40 stand so zum ersten Mal eine 3-Tore Führung auf der Anzeigetafel und die begeisterten Fans skandierten zum ersten Mal seit Ausbruch der Pandemie „OH, wie ist das schön…“ oder „Oh lala, wir haben einen Torwart…“. Einmal kamen die stark kämpfenden Holstentorer noch auf 20:20 heran (Minute 46), danach bauten die Lauenburger die Führung wieder sukzessive aus.
Zu seiner Leistungsexplosion befragt, erzählte der Tor-Titan in einem intimen Pissoir-Gespräch, dass wohl ein neuer Job und eine neue Liebe verantwortlich dafür seien. Ich sehe ihm (bedingt durch den Adrenalinschub) diesen Fauxpas bei der angegebenen Reihenfolge oder der Hierarchie der Gründe nach. Leider kam es nicht mehr zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch der Dame, aber das hole ich nach, dann habt ihr das Interview auch exklusiv!
Am Ende stand ein 29:24 Sieg auf dem Zettel, womit die LSV nun nach dem Auswärtssieg in Dänischenhagen mit 4:2 Punkten auf Platz drei der geteilten Landesliga Süd verweilt. Am 31.10. geht es nach Suchsdorf, dafür sind die Daumen gedrückt.
Es war ein richtig gelungener Heimauftakt und wir freuen uns auf mehr!
Markus